Wirtschaftsförderung

 

 

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Teilaspekt
Wirtschaftsförderung in Sulzbach (Taunus) - 
auch eine Zukunftsaufgabe

Man sagt der Gemeinde Sulzbach (Taunus) seit vielen Jahren nach, sie sei eine reiche Gemeinde. Solche Gerüchte halten sich beständig und schaute man bisher in den Haushaltsplan der Kommune, so fanden sich darin - glücklicherweise - auch immer wieder bestätigende Zahlen. Schon seit einigen Jahren stellt man dabei aber fest, dass die Rücklagen keinen Reichtum mehr darstellen. Gewiss - unsere Gemeinde verfügte bisher über hohe Gewerbesteuereinnahmen und einen ansehnlichen Anteil an der Einkommensteuer, wenn auch eine große Summe als Umlage an den Main-Taunus-Kreis abzuführen ist und für Investitionen vor Ort ausfällt. Auch das Anlagevermögen – insbesondere der Wert der eigenen Immobilien und Versorgungseinrichtungen - ist beträchtlich. Deren Erhaltung und Wert muss aber durch eine vorausschauende Politik gesichert bleiben. Wesentlich dabei wird in Zukunft sein, die Folgekosten jeder Investition frühzeitig zu prüfen.

Ein wesentlicher Grund für die positiven Entwicklungen war eine maßvolle Ansiedlung von Gewerbebetrieben und Dienstleistungsunternehmen, kombiniert mit der Ausweisung von Wohngebieten. Diese Politik war hier hauptsächlich durch Gestaltung der Baugebiete in ihren Grundstrukturen geprägt. Großen Anteil an den Ergebnissen im gemeindlichen Haushalt hatten allerdings die gewerblichen Investoren, die - nicht uneigennützig - steuerkräftige Unternehmen nach Sulzbach (Taunus) lockten. Hier ist Sulzbach noch immer ein attraktiver Standort.

Wirtschaftsförderung darf nicht reduziert bleiben auf das Ausweisen von Baugebieten, einen günstigen, seit 2005 gesenkten, Gewerbesteuerhebesatz und den Bau von Kindertagesstätten. Es zeigt sich in Nachbarstädten und -gemeinden, dass eine moderne, auch aggressive Akquisition für den Unternehmensstandort und den Wohnort auch durch die jeweilige Kommune erfolgen kann und muss. Sulzbach (Taunus) ist dem Einwohner als verkehrsgünstig gelegene Gemeinde mit guter Infrastruktur bekannt. Ansässige Unternehmer wissen die Standortfaktoren zu schätzen. Das müssen aber auch potentielle Ansiedlungsinteressenten, seien es Unternehmen, seien es deren Mitarbeiter, erkennen können.

Wirtschaftsförderung ist dabei nicht nur Werbung durch hoffentlich aussagefähige Broschüren oder andere Medien. Sie ist Marketing im klassischen und daher umfänglichen Sinne.

Wie das B.I.S. als zentrale Anlaufstelle für den Bürger in allen Problemen eine wichtige und anerkannte Dienstleistung erbringt, muss auch der Unternehmer einen verantwortlichen Ansprechpartner haben, der alle Informationen sammelt, pflegt, aktualisiert,  weitergibt, und ein Netzwerk an Stellen koordiniert, die Detailprobleme angehen. So müsste es doch beispielsweise möglich sein, sofort die Frage beantworten zu können, wo sich ein freies Grundstück für einen Gewerbebau befindet, wo Mitarbeiter Wohnungen finden können, welche Hilfen es bei Existenzgründungen etc. gibt.

Auch die Standortpromotion außerhalb der Gemeinde in geeigneter Form und auf geeigneten Veranstaltungen gehört dazu.

Aber nicht nur eine Verwaltung, die sich als Hilfeleistender versteht und handelt, ist gefragt. Dahinter muss eine entsprechende Politik etabliert sein, die erkennt, dass das Fundament einer wirtschaftlich gesunden Gemeinde auch in schwierigen Zeiten nur bestehen bleibt, wenn der Unternehmer und seine gut verdienenden Mitarbeiter unbürokratische und auf modernen Dienstleistungsstrukturen aufbauende Hilfe erwarten können. Die Maxime lautet nicht „Welche Bedenken gibt es?“ sondern: „Wie kann die Gemeinde helfen, das Geschäftskonzept des Unternehmers umzusetzen und das Umfeld für die Mitarbeiter zu schaffen?“

Dann kommt der Interessent auch gerne. Er muss umworben werden, muss erkennen, dass die örtliche Politik sich für ihn und seine Mitarbeiter einsetzt. Dazu gehören auch der Wohnbedarf und die erforderliche Infrastruktur als maßgebliche Faktoren für die Bewertung einer Leistung im Bereich der Wirtschaftsförderung. Dieser Aspekt ist auch für die Gemeinde angesichts der immer wieder diskutierten Abschaffung der Gewerbesteuer und der daraus folgenden Notwendigkeit einer Sicherung von Einkommensteuereinnahmen beachtlich.

Es mag sein, dass der Eindruck entsteht, es handele sich um Gedanken, die dem mittelständischen oder gar großen Unternehmer nach dem Munde reden. Aber dieses alles gilt auch für den Einzelhändler, für den Handwerker oder Gastronom in der Ortsmitte, für den Betrieb, der aus allen Nähten platzt und einen Bau- oder Lagerplatz sucht, für den Freiberufler, der ausreichenden Büroraum sucht, für alle mit guten Existenzgründungsideen und schmalem Budget. Auch sie fragen sich: Wie erhalte ich alle denkbare Unterstützung und muss nicht abwandern?

Letztlich aber ist das Entwickeln, Vorgeben und Umsetzen eines Wirtschaftsförderungskonzeptes die Grundlage für die finanzielle Sicherung der Infrastruktur zu Gunsten aller Einwohner von Sulzbach (Taunus), für die Versorgung mit Kindertagestätten und Schulen, für den Bestand oder besser die Ausweitung des Gewerbe- und Dienstleistungsangebotes im Ortskern, für wohnungsnahe Arbeitsplätze, für die Sicherung der Unterstützung von Vereinen, für das Freizeitangebot, für ein lebenswertes Sulzbach.  

 

 

 

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