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Ausgabe 159 Herausgegeben vom CDU Stadtverband Friedberg 15. Juli 2003

 

Drinhaus beim Internationalen Zentrum Friedberg

Friedberg (JD). Der Stadtratskandidat Joachim Drinhaus (CDU) informierte sich über die Ziele des Vereins Internationales Zentrum Friedberg e.V. und das Zusammenleben zwischen deutschen und ausländischen Mitbürgern in Friedberg. Bei einem Besuch des Internationalen Spielefestes mit seiner Familie konnte er erste Eindrücke über das Engagement des Internationalen Zentrums im Bereich der Förderung von Begegnungen sammeln.

Zu einem späteren Gespräch mit Johannes Hartmann vom Internationalen Zentrum und dem Vorsitzenden des Ausländerbeirats, Recep Kaplan, sagt Drinhaus: „Mir ging es darum Informationen von Insidern zu erhalten, um daraus Wege für die Begleitung der Arbeit des Vereins und des Ausländerbeirates durch Politik und Verwaltung zu entwickeln.“

Zum Thema Sicherheit in Friedberg sei Drinhaus von den Gesprächspartnern vermittelt worden, es gäbe kein Problem offener Konflikte. Zwar würden in verschiedenen Bereichen auch einmal Streitigkeiten ausgetragen. Es gebe aber keine Übergriffe, insbesondere auch nicht in der Altstadt. Drinhaus: „Das wird allerdings zum Teil in der Kernstadt anders wahrgenommen. Die Sicherheitsdiskussion wird ihre Ursache durchaus auch in eigenen realen Erlebnissen von Bewohnern haben. 
Bedeutsam ist aber auch subjektiv das Sicherheitsgefühl der Menschen. So spielt dabei durchaus das Fremde eine Rolle, das Wahrnehmen einer unbekannten Kultur, nicht eine tatsächliche Bedrohung. Hier hilft die offene Begegnung der Menschen, sich kennen zu lernen, was noch mehr gefördert werden sollte. Hinzu kommt notwendige Präventionsarbeit mit dem Ziel, Konflikte zu verhindern oder in geeigneter Weise zu schlichten. Das gilt insbesondere bei Jungendlichen im schulischen und außerschulischen Bereich, wo es gelingen muss, entstehende Aggression durch geeignete Förderung abzubauen oder verträglich zu kompensieren, etwa durch Sport.“

Wichtig dabei, so Drinhaus, seien die Ansprechpartner, die Vertrauen aufbauten und Jugendliche bei Problemen begleiten könnten. Das gelte aber insbesondere auch in der Kontaktaufnahme zu Eltern, wenn diese mangels gesellschaftlicher Einbindung und wegen fehlender Sprachkenntnisse selbst nur unzureichend in der Lage seien, das soziale Umfeld ihrer Kinder zu beobachten und steuernd einzuwirken. Insoweit komme auch der städtischen Jugendarbeit besondere Bedeutung zu, deren weitere Bewährungsprobe mit der Begleitung des Jugend- und Vereinshauses anstehe. In wieweit die Stadt die Sozialarbeit der Schulen noch intensiver unterstützen könne, sei ein zu prüfender Aspekt.

Drinhaus: „Wichtig sind aber die vielen Mosaiksteinchen, die es zusammen zu tragen gilt, um ein Bild der unterschiedlichen Traditionen und Lebensweisen zu erhalten, sie gegenseitig zu verstehen, jedenfalls aber zu akzeptieren. Hier liegt eine wertvolle Hilfe im Verhindern von Konflikten durch verständnisvolles Miteinander. Einige Beispiele: So finde ich es eine gelungene Initiative, wenn der Ausländerbeirat Schülern die Moschee vorstellt, umgekehrt aber auch die islamischen Mitbürger die Möglichkeit nutzen, eine christliche Kirche zu besichtigen. Nicht gelungen ist bisher, dem Bedürfnis der islamisch-gläubigen Mitbürger nachzukommen, auf einem Friedhof einen separierten Platz zur Verfügung zu stellen, wo Angehörige ihrer Tradition gemäß beigesetzt werden können. Man muss in allen Bereichen aufeinander zugehen. Das kostet manchmal nicht mehr als ein Nachdenken. Wenn die Fußballmannschaften wegen kulturell geprägtem, unterschiedlichem Umgang mit Speisen und Getränken sich nach einem Spiel nicht zusammen setzen, so kann eine solche Hürde doch leicht genommen werden. Bei uns zu Hause ist es üblich, dass bei einer Feier, an der unsere türkischen Freunde teilnehmen, auch immer Speisen ohne Schweinefleisch vorhanden sind, ganz abgesehen von antialkoholischen Getränken. Kleine Gesten sind es, die hier das Miteinander und das Vertrauen vertiefen. Das sollte übrigens auch für offizielle Anlässe gelten.“

Einen Schritt aufeinander zugehen sollte gerade in der Altstadt von Friedberg ein guter Brauch werden. Während die Stadt durch wohlwollende Unterstützung von Sanierungsvorhaben der Eigentümer etwas zu Altstadtbild und -funktion beiträgt, seien die Eigentümer und Nutzer - deutsche und ausländische Mitbürger - aufgerufen, die Altstadt als gemeinsames Wohnquartier aber auch in ihrem Freizeitwert für die Besucher darzustellen, ganz im Sinne der friedvollen Gastfreundschaft, die den Deutschen bei Besuchen der Heimatländer ihrer ausländischen Mitbürger zuteil wird. Nachbarschaftsfeste, Aktionen der Geschäfte und der Gaststätten könnten dazu beitragen. 

Drinhaus betonte, dass in der Arbeit von Internationalem Zentrum Friedberg und Ausländerbeirat eine wertvolle Grundlage geschaffen wird, um das gesellschaftliche Miteinander zu fördern. Das solle auch in Zukunft im Rahmen des Leitbildes der Agenda 21 und durch ergänzende Unterstützung Anerkennung finden.

 

 

 

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