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Ausgabe
150
Herausgegeben vom CDU Stadtverband Friedberg
20. Juni 2003
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Drinhaus für Kinder- und Schülerparlament in Friedberg
Würde
als künftiger Erster Stadtrat ein detailliertes Konzept für einen
Modellversuch eines Kinderparlamentes in Friedbergs ausarbeiten
Friedberg
(JD). Der CDU-Stadtratskandidat Joachim Drinhaus zeigt sich
erstaunt, dass in Friedberg keine Institution besteht, die das Interesse
von Kindern und Jugendlichen an kommunalen Themen weckt. Gerade Kinder
und Jugendliche nehmen Defizite und Fehlentwicklungen aus einer eigenen
Perspektive wahr! Den erwachsenen Kommunalpolitikerinnen und
Kommunalpolitikern ist diese Sichtweise durchaus nicht mehr so geläufig,
trotz eigener Kindheit und eventuellen Erfahrungen als Eltern. Aber auch
vermeintlich Positives wird von Kindern oft mit anderem Schwerpunkt
wahrgenommen. Hinzu kommt, dass mit jeder Generation im Zusammenleben
neue soziale und gesellschaftliche Entwicklungen erwachsen, die
Auswirkungen auf das Leben von Kindern und Jugendlichen als Bewohner
einer Stadt wie Friedberg haben. Zwar können Schulen die Stellung der
Kinder und Jugendlichen im Gemeinwesen im Unterricht erarbeiten. Die
praktische Anschauung fehlt aber.
Drinhaus verweist auf Erfahrungen von Kommunen im Main-Taunus-Kreis, wo
engagiert mit Kindern und Jugendlichen parlamentarisch gearbeitet werde.
Ziel solle es auch in Friedberg sein, Kindern und Jugendlichen ein Forum
zu schaffen, in dem es ihnen ermöglicht werde, an den sie
interessierenden Themen mitzuwirken. Dabei könnten sie Erfahrungen
sammeln, wie eigene Ideen eingebracht und möglichst umgesetzt werden.
Gleichzeitig würden ihnen sachliche Grenzen aufgezeigt, wo Wünsche
nicht zur Realität werden könnten. So sei es möglich, schon Kinder
aus dritten und vierten Schulklassen an demokratische Spielregeln
heranzuführen. Ein Kinder-„Parlament“ sollte mehrmals jährlich
tagen. Die Kinder könnten dieses Forum für eigene Anträge nutzen und
in der Kommunikation mit Politik und Verwaltung die Prüfung und
Umsetzung des Machbaren verfolgen. Mit solchen Erfahrungen sei es möglich,
später als Jugendliche wiederum in einem entsprechenden Gremium seine
Interessen einzubringen.
Im Kinderparlament gehe es erfahrungsgemäß nicht um große, teuere Maßnahmen.
Oft seien es die kleinen Hilfeleistungen, die den Erfolg ausmachten:
eine besondere Markierung auf einem Schulweg, eine Änderung an einem
Spielplatz, eine Müllbeseitigungsaktion im kindlichen Umfeld, geboren
aus der Initiative der Kinderparlamentarier und mit wenig finanziellen
Mitteln umgesetzt.
Drinhaus: „Noch wichtiger dabei ist nach meiner Ansicht der positive
Eindruck von Politik und deren Umsetzung, der sich einstellt, wenn
Kinder und Jugendliche feststellen können, dass ihre Sorgen aber auch
ihre Phantasie ernst genommen werden, dass man ihnen zuhört.“
Dieses sei aber auch für die Entwicklung Jugendlicher ein Element, das
manchen Konflikt verhindern oder entschärfen könnte. Drinhaus: „Wenn
es gelingt, den Jugendlichen trotz manchem vordergründigen Unverständnis
der Erwachsenen auf diesem „parlamentarischen“ Weg Wertschätzung
entgegen zu bringen, so wird damit der Grundstein für sachliche
Diskussionen und Akzeptanz für andere Meinungen gelegt.“ Ein
besonderes Interesse vermutet Drinhaus bei Themen wie persönlicher
Sicherheit, Freizeitgestaltung oder Hilfe bei Schulproblemen. Nicht
zuletzt sollte dieses von den „erwachsenen Parlamentariern“ auch vor
dem Hintergrund der Entwicklung des neuen Jugend- und Vereinshauses
gesehen werden.
Drinhaus warnt jedoch davor, ein solches Kinder- oder Jugendparlament
seitens parlamentarischer oder außerparlamentarischer Interessengruppen
für eigene Zwecke zu missbrauchen. Damit sei ein solches Forum zum
Scheitern verurteilt, denn Kinder und Jugendliche würden sicher schnell
erkennen, wenn es nicht mehr um ihre eigenen sondern um fremde
Interessen ginge.
Wünschenswert sei, wenn die einzubindenden Pädagoginnen und Pädagogen
in den Schulen in enger Zusammenarbeit mit parlamentarisch
Verantwortlichen neben dem Hinführen zu demokratischen Spielregeln
Eigeninitiative, Selbstverantwortung und Durchsetzungsstärke der Kinder
und Jugendlichen förderten, so dass sie zu den Inhalten ihrer
Initiativen und Anträgen stehen könnten.
Würde er als künftiger Erster Stadtrat gewählt, so Drinhaus, wolle er
ein detailliertes Konzept für einen Modellversuch eines
Kinderparlamentes in Friedbergs ausarbeiten. Für dessen Umsetzung würde
er in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung werben. Der
Stadtverordnetenvorsteher habe sogar signalisiert, die „Patenschaft“
übernehmen zu wollen. Aus den Erfahrungen heraus sollte dann mit und für
die Kinder und Jugendlichen der geeignete Weg zur einem solchen Forum
geschaffen werden. |
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